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23.07.21 –
8 Jahre intensiver Arbeit für das Bewerbungsverfahren und manch schmerzliche Diskussion sind ins Land gegangen.
Heute trifft der Kreistag die Entscheidung, ob wir uns mit den bezeichneten Flächen für den Eintrag ins Unesco-WKE bewerben oder nicht.
Es macht keinen Sinn die Bewerbung um Monate oder Jahre aufzuschieben.
Alle Fraktionsmitglieder von Bündnis 90/Die Grünen schätzen die Arbeit unserer Bäuerinnen und Bauern.
Wir kaufen ihre regional vermarkteten Produkte
und lieben die durch die Landwirtschaft gestaltete einzigartige Landschaft.
Höchsten Respekt erfährt auch die Arbeit von Peter Strohwasser speziell für das Murnauer Moos.
Aberes gibt auch Bedenken innerhalb unserer Fraktion,
ob das Unesco-Label der kleinbäuerlichen Landwirtschaft tatsächlich nutzt,
ob es nicht andere Möglichkeiten gibt die einzigartige Landschaft zu erhalten.
Vor allem aber gibt es große Befürchtungen,
dass der touristische Druck noch größer wird,
dass noch mehr Verkehr entsteht, der nicht durch gute ÖPNV-Angebote abgefedert wird
und dass womöglich noch mehr Flächen für Parkplätze o.ä. dem Autoverkehr geopfert werden.
Die Fraktion respektiert diese Beweggründe und das Nein von Fraktionsmitgliedern zum heutigen Antrag. Das ist Demokratie.
Wenn wir mit der Mobilitätswende Ernst machen, werden ihre und unsere Befürchtungen hoffentlich nicht eintreffen.
Die Mehrheit der Fraktion wird die Bewerbung unterstützen
Warum?Wir sehen das Etikett „Weltkulturerbe“ als Prädikat und Auszeichnung für die jahrhundertelange kleinbäuerliche Bewirtschaftung.
Als WKE sehen wir große Chancen, diese Art der Bewirtschaftung für die Zukunft zu sichern und das Überleben der Betriebe zu ermöglichen.
Alle, die in der LW arbeiten, können zurecht stolz darauf sein.
Unser Reichtum im Bewerbungsgebiet sind die artenreichen Mager-, Feucht- und Moorwiesen. Stirbt unsere Landwirtschaft, dann verbuschen und verwalden diese Flächen und die artenreiche Blühwiese ist für immer verloren.
(Beispiele gibt es im O´gauer Wiesmahd zu sehen)
Diese Wiesen mit höchster biologischer Diversität halten den Boden, speichern Wasser,
können sich durch die hohe Artenvielfalt an künftige Bedingungen gut anpassen (=Resilienz),
bieten reichlich Nahrung und Unterschlupf für Insekten und andere Tiere
und sind Augenweide und Kraftquelle für uns Menschen (z.B war die diesjährige Schwertlilienblüte im Pulvermoos eine unglaubliche Pracht!)
Wir bedauern, dass die wunderbaren Eschenloher Flächen nicht dabei sind.
Immer wieder vorgebrachte Befürchtungen von wegen „Enteignung“, von wegen „Bevormundung bei der Bewirtschaftung“ wurden durch die Aussagen von Frau Dr. Ringbeck, der obersten Vertretung des Welterbekommitees in Deutschland, ein für alle Mal entkräftet.
Außerdem haben wir Vertrauen zu unserem Landratsamt.
An dieser Stelle möchte ich mich im Namen der Fraktion bei allen bedanken, die sich für die Bewerbung eingesetzt haben, namentlich nennen möchte ich unseren Landrat Toni Speer und Peter Strohwasser , die Vertretung der Landwirtschaft in der Steuerungsgruppe: Kreisbäurin Singer, Bauernobmann Solleder und ganz besonders Peppi Glatz, den Vorsitzenden des Almwirtschaftlichen Vereins Oberbayern.
Trotz des harschen Gegenwindes haben sie nicht hingeschmissen.
Hoffentlich erkennt das Welterbekommittee, welchen land -schaftlichen Schatz die kleinbäuerliche LW hier über Jahrhunderte geschaffen hat.
Bündnis 90/Die Grünen wird die Bewerbung mehrheitlich unterstützen.
Christl Freier
Fraktionsvorsitzende
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