Bauamt in Weilheim schuld am Baustillstand und an der fehlenden Planungssicherheit. Nur die Alternativtrasse entlastet Garmisch ausreichend vom  Verkehr und hat Aussicht auf eine schnelle Realisierung.

17.04.15 –

Der Kreisverband Garmisch-Partenkirchen von Bündnis90/Die Grünen lehnt einen Weiterbau auf der geplanten Trasse ab. Aus den Ankündigungen des Bauamtes Weilheim, zum erneuten Planfeststellungsverfahren, wird klar, dass die Planungsbehörde nicht nur mit allen Mitteln an der bisherigen Trasse festhalten, sondern auch noch die bestehenden Auflagen des Naturschutzes kippen möchte. Und dies, obwohl der Wassereinbruch im Erkundungsstollen oder die zahlreichen, versiegten Quellen am Kramer, alle Bedenken bestätigt haben. Nachdem der Leiter des Bauamtes Weilheim, Michael Kordon, angekündigt hat, an der von seiner Behörde geplanten Trasse festzuhalten, sehen die Grünen die Politik gefordert. „Es kann nicht sein, dass eine Behörde, die bei einem Projekt, derart eklatante Planungsfehler zu verantworten hat, nun bei einem erneuten Planfeststellungsverfahren einfach weiter macht wie bisher“, sagt Jörg Jovy, Sprecher des Kreisverbandes. „Wenn vergleichbare Fehler bei anderen Großprojekten auftreten, wie etwa beim Bau des Berliner Großflughafens, dann kritisieren bayerische Politiker gerne die fehlende Kompetenz. Beim Kramertunnel sollten sie vor der eigenen Haustüre kehren. Hier werden unnötig Millionen für eine verkehrstechnisch und ökologisch miserable Lösung verschleudert.“ Den Stillstand am Kramertunnel und damit die Verzögerungen beim Bau der Umfahrung von Garmisch, hat maßgeblich das Amt in Weilheim zu verantworten. Es gab Anfang des Jahrtausends einen breiten Konsens für die vom Bund Naturschutz vorgeschlagene und bereits 1982 raumgeordnete Trasse, die das Bauamt einfach nicht verfolgt hat. Nur um dann vor der Ski-WM die bereits verworfene Trasse wieder herauszukramen und als angeblich ´alternativlos´ hinzustellen. Damals wie heute überschreitet das Bauamt seine Kompetenzen, indem es die politische Willensbildung einerseits missachtet und andererseits mit Falschaussagen die Öffentlichkeit zu manipulieren versucht.   

Nachdem nun  die US-Streitkräfte ihren Abzug aus der Breitenau angekündigt haben, spricht nichts gegen die umgehende Realisierung der billigeren und ökologisch wesentlich besseren Alternativtrasse des BN. „Das vom Bauamt angekündigte neue Planfeststellungsverfahren, bringt die einmalige Chance nun die unproblematische und preiswerte Trasse schnell zu realisieren. Sie sorgt für eine höhere Verkehrsentlastung in Garmisch, weniger Lärm und verbraucht weniger Fläche.  Bei einem Festhalten an der bestehenden Trasse droht der ganze Tunnel an der Kostenexplosion zu scheitern.“

Der Kreisverband will in den nächsten Monaten mehrere Veranstaltungen zum Thema abhalten und erhält dabei auch landes- und bundespolitische Unterstützung. In einer umfangreichen Broschüre, die bereits in Vorbereitung ist, wird  der Kreisverband die Bevölkerung umfassend über alle Möglichkeiten für eine zügige Realisierung des Kramertunnels informieren. Diese soll auf einer Veranstaltung am 30. April in Garmisch-Partenkirchen vorgestellt werden, für die auch die beiden Landtagsabgeordneten Claudia Stamm und Markus Ganserer ihre Teilnahme zugesagt haben. Dann will der KV auch eine Unterschriftenaktion starten, mit dem Ziel die Arbeiten am Kramertunnel auf der Trasse des BN voran zu bringen. Am 3. Juli besucht der verkehrspolitische Sprecher der grünen Bundestagsfraktion Stephan Kühn den Landkreis, um sich vor Ort ein Bild zu machen und das Gespräch mit der Bevölkerung zu suchen.  „Darüber hinaus suchen wir das Gespräch mit allen Parteien und Organisationen im Landkreis, um schnell eine gemeinsame Initiative für eine vernünftige Westumfahrung von Garmisch zu finden und umzusetzen. Am 30.4. laden wir deshalb alle Verbände, Organisationen und Bürger zur Veranstaltung ein. Ort und Termin werden  noch bekannt gegeben.