30.06.22 –
Die Kreistagsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen hatte im November 2021 einen Antrag zur Stärkung von LGBTIQ* Kindern und Jugendlichen an den Kreistag eingereicht. Viele Beispiele zeigen täglich, wie sehr wir trotz aller vermeintlichen Toleranz in Sprache und Medien noch von einer gelebten Normalität der Geschlechtsidentitäten im Alltag entfernt sind. Im Jugendhilfeausschuss am 21. Juni wurde der Antrag nun erfolgreich behandelt: Mit der Schaffung von Aufklärungs- und Beratungsangeboten soll im Landkreis für mehr Akzeptanz und Toleranz gesorgt werden.
„Niemand darf aufgrund der eigenen Geschlechtsidentität diskriminiert werden. Im Alltag erleben aber gerade Heranwachsende immer noch oft ein Klima der Angst, des Mobbings und des Hasses..“, erläutert Veronika Jones-Gilch, stellv. Fraktionssprecherin der Kreistagsfraktion und Ausschussmitglied, ihre Antragsinitiative. „Medial, insbesondere in den sozialen Netzwerken, herrscht zwar eine vermeintliche Normalität und Freiheit hinsichtlich dessen, wen man wie liebt, die Realität von Kindern und Jugendliche jenseits der traditionellen heterosexuellen
„Normalität“ sieht leider ganz anders aus.“
Die Grüne Fraktion forderte die Schaffung niederschwelliger Beratungs- und Netzwerkangebote für LGBTIQ* Kinder und Jugendliche mit entsprechenden Angeboten. Ein daraus entstehendes Netzwerk LGBTIQ* soll darüber hinaus präventive Aufklärungsangebote für Schulen und andere Bildungseinrichtungen entwickeln. Die Angebote sollen dabei für jede Zielgruppe altersgerecht die Thematik Geschlechteridentität erschließen.
Viele junge Menschen wünschen sich in der sensiblen Phase des Erwachsenwerdens persönliche Ansprechpersonen und Kontakte zu Gleichgesinnten, insbesondere wenn sie sich anders als die vermeintlich Norm hinsichtlich ihrer sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität fühlen.
Zahlreichen Studien haben belegt, dass sich diese unadressierten Sorgen und Ängste schlimmstenfalls in Depressionen, Suizidalität, Borderline Symptomatiken und/oder Angst-
Störungen äußern können. Die Studie „Queeres Leben in Bayern“ (2020, Thiessen / Wagner) belegt, dass jeder zweite queere Mensch in Bayern zwischen 2018 und 2020 Diskriminierung erfahren hat. Entsprechende Beratungsangebote und Anlaufstellen können hier einen wichtigen Beitrag leisten, diese Problematiken zu verhindern oder rechtzeitig aufzufangen und die davon Betroffenen erfahren die benötigte Akzeptanz und Beratung.
In Deutschland identifizieren sich rund 7% aller Menschen hinsichtlich ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität als LGBTIQ* (Lesbisch/Gay- Schwul/Bisexuell/Transgender/Intersexuell/Queer). Die Forderungen des Antrag entsprechen dabei auch den Wünschen der jungen Betroffenen selbst.1
Die Kreistagsfraktion begrüßt sehr, dass die Gleichstellungsbeauftragte in Vorarbeit auf die Sitzung des Jugendhilfeausschuss am 21.06.2022 den Antrag bereits in der Steuerungsgruppe der Jugendhilfeplanung erörtert hat. Als ein erstes Ergebnis sollen Schulungsangebote für Fachkräfte stattfinden sowie ein lokales Netzwerk für die Entwicklung weiterer Maßnahmen und Angebote gegründet werden.
Sitzungsvorlagen:
http://buergerinfo.landkreis-gap.de/si0057.php?__ksinr=347
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